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Die europäischen Regeln zur Pflanzengesundheit in der Praxis

Treffen der Arbeitsgruppe Blumen und Pflanzen in Italien

(Foto: BVZ)

 

Zum informellen Jahresaustausch traf sich die AG Blumen und Pflanzen des europäischen Dachverbandes Copa/Cogeca in diesem Jahr vom 27. bis 29. November 2019 in Ligurien. Neben den Informationen zum Sektor in Italien und der Region, stand bei den Diskussionen die Umsetzung der neuen Regeln zur Pflanzengesundheit im Fokus.

Für alle Mitgliedsstaaten gilt es, seit dem 14. Dezember 2019 die neuen Anforderungen zum Pflanzenpass umzusetzen. Die Herausforderung ist insbesondere für die Betriebe groß, die erstmals von den Regeln betroffen sind. Der Informationsgrad ist sehr unterschiedlich, so dass der internationale Austausch sehr hilfreich war.
Großen Unmut gibt es darüber, dass noch immer delegierte Rechtsakte ausstehen, weshalb beispielsweise noch immer nicht abschließend geklärt ist, welche Produkte von der Kennzeichnung mit einem Rückverfolgbarkeitscode an den Endverbraucher ausgenommen werden. Hierzu soll in Kürze eine Konsultation erfolgen.
Weitere Schwerpunktthemen waren die Ausstiegsszenarien zum Brexit und ihre Folgen, die aktuellen Entwicklungen zur Biotechnologierichtlinie, ein Update zu den Handelsvereinbarungen und zur Absatzförderung. Einigkeit bestand in einer ersten Diskussion zum „New Green Deal“ der neuen EU-Kommission, dass dieser die Branche vor noch größere Herausforderungen stellen wird und man gemeinsam in Brüssel die Positionen der Branche vertreten müsse.


EU-Arbeitsgruppe dient den Vorbereitungen für Gesetze
Absolutes Unverständnis äußerten die Teilnehmer darüber, dass die EU-Kommission die Arbeitsgruppe für Blumen und Pflanzen (civil dialogue group horticulture) nicht aktiv fortführt. Der Dialog ist allerdings wichtig in der Vorbereitung oder Einführung von Gesetzesinitiativen, um mit dem Wissen der Branche Vorhaben unterstützen zu können. Hier gelte es, bei der neuen Kommission und dem zuständigen Agrarkommissar alles daran zu setzen, um diese Entscheidung rückgängig zu machen. Auch unter dem Aspekt der Klimaschutzdiskussion wird ihr große Bedeutung beigemessen, um die Besonderheiten des Sektors in die Debatten mit einfließen lassen zu können.


Produktion in Italien
In Ligurien spielt der Anbau von Schnittblumen und Kräutern eine große Rolle. Schnittblumen, vor allem Nelken, Ranunkeln und Anemonen, werden um Sanremo produziert. Die Besonderheit dieser Region ist die Kultur in Hanglage. Sie bietet aufgrund der extremen Lage kaum Erweiterungsmöglichkeiten und ist sehr kostenintensiv. Mehr Raum ist um Albenga. Hier bildet der Anbau von aromatischen Kräutern, vor allem für den Export, den Schwerpunkt. Betriebsaufgaben und eine sehr starke Überalterung der Betriebsinhaber sind die größten Probleme.
Bei der Vermarktung nimmt der Fachhandel in Italien noch die wichtigste Rolle ein, wobei der Pro-Kopf-Verbrauch mit etwa 40 Euro sehr niedrig ist.

 

 

 

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