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Zierpflanzen: Top Kulturen ungeschlagen

Gesamtmarkt leicht im Plus

 

(ZVG/AMI) Trotz eines turbulenten Jahres und nicht immer erfreulichen Witterung ist der Zierpflanzenmarkt im Jahr 2018 leicht gewachsen.

Laut Marktdaten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI), die der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) mit seinen Bundesfachverbänden Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) und Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) in Auftrag gegeben hatte, stieg das Marktvolumen auf gut 8,7 Milliarden Euro zu Einzelhandelspreisen. Dies ist ein Plus von rund einem Prozent zum Vorjahr und führt zu einem Marktniveau wie im Jahr 2016. Dies spiegelt sich auch in den durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben wider. Knapp 105 Euro gab jeder Verbraucher in Deutschland 2018 durchschnittlich für Blumen und Zierpflanzen aus.

Das Marktvolumen der Beet- und Balkonpflanzen stieg um 3 Prozent und übertraf damit sogar das Ergebnis von 2014 und überflügelte fast die letzten zehn Jahre. Die Ausgaben 2018 konnten die Marke von 1,8 Milliarden Euro überschreiten. Die ab März geringen Niederschläge und die vielen Sonnenstunden über das zweite und dritte Quartal hinweg trugen sicherlich zu der positiven Bilanz bei. Der Markt profitierte von hitzebedingt notwendigen Ersatzpflanzungen und dem gestiegenen Preisniveau. Durchschnittlich gab jeder Verbraucher in Deutschland knapp 22 Euro für Beet- und Balkonpflanzen aus.

Auch 2018 konnte sich die Sommerheide mit minimalen Verbesserungen und 12 Prozent an den Ausgaben auf dem Gesamtmarkt auf Platz 1 halten. Der große Klassiker, die Geranie, fiel um gut einen Prozentpunkt weiter zurück. Sie verfolgte ihren Negativtrend aus 2017 weiterhin, diesmal allerdings vorrangig durch die Hitzeproblematik. Den Verbrauchern schien nicht klar zu sein, dass gerade Geranien mit den Extremen des Jahres 2018 gut klargekommen wären.

Seit Jahren wächst der Marktanteil von Chrysanthemen. Dieser erreicht einen neuen Höchststand und eroberte Platz 3. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass spätsommerliche Nachpflanzungen als Ersatz für vertrocknete Frühjahrs- und Sommerpflanzen dienten, damit die Balkone und Gärten zum Herbst hin noch etwas Farbe zeigen konnten.

Auf Schnittblumen entfielen von den gesamten Pro-Kopf-Ausgaben rund 35,50 Euro. Dies macht die eher kurzlebigen Produkte nach wie vor zum wichtigsten Marktsegment. Das Marktvolumen blieb auch 2018 unter der Grenze von 3 Milliarden Euro, bei einem Rückgang der Ausgaben um 1,5 Prozent. Allerdings ist dieses erneute Minus des Marktes nicht als Trend zu werten. Denn vor allem Schnittblumen litten unter der Hitze in 2018. Neben gleichzeitig aufblühenden Sätzen in der Produktion, Transportproblemen der hitzeempfindlichen Ware und dadurch bedingtes zeitliches Überangebot, lag auch der Fokus der Verbraucher bei den Rekordtemperaturen auf anderen Produktgruppen.

Der bewegte Markt hinterließ bei den Top-Positionen seine Spuren. Die Platzhirsche mussten zum Teil herbe Einbußen hinnehmen. Die „Königin der Blumen“, die Rose, erlitt mit einem Minus von 6 Prozentpunkten am Gesamtmarkt einen Einbruch auf das Niveau von 2013. Mit gut 41 Prozent der Ausgaben standen Rosen aber nach wie vor auf Platz 1. Die ganzjährig verfügbare Rose litt durch die Hitzewelle besonders, da die importlastige Ware häufig lange Strecken bis zum Verbraucher zurückzulegen hat.

Mit einem Verlust von knapp zwei Prozentpunkten am Gesamtmarkt zählten auch Tulpen zu den Verlierern der Saison 2018. So konnten sie Platz 2 nur noch mit geringem Abstand beibehalten. Für beide Kulturen steht eine sehr breite Palette an Sorten zur Verfügung. Zusätzlich profitieren die beiden Top-Kulturen vom Fokus des Systemhandels. Der Fachhandel dagegen konnte 2018 bei beiden Kulturen durch den geschrumpften Markt punkten.
Chrysanthemen auf Platz 3 legten ebenfalls zu und behielten ihr moderates Wachstum um nahezu einen Prozentpunkt bei.

Nach einem Rückgang des Segments Zimmerpflanzen im Jahr 2017, gab es 2018 wieder einen Aufwärtstrend. Mit einem Plus von insgesamt 2 Prozent konnten die 1,5 Milliarden Euro wieder erreicht werden. Das Niveau von 2016 wurde damit nur knapp verfehlt. Am schwächsten zeigten sich blühende Zimmerpflanzen, allerdings mit einem moderaten Rückgang von 0,5 Prozent.


Grüne Zimmerpflanzen sind im Trend – dies zeigt das Wachstum um 7 Prozent, auf ein Volumen von 0,45 Milliarden Euro. Vor allem im letzten Quartal konnten beide Subsegmente noch zulegen. Insgesamt stiegen die Pro-Kopf-Ausgaben auf etwas über 18 Euro. Die Ausgaben für blühende Zimmerpflanzen zeigten sich stabil, die grünen Zimmerpflanzen gingen mit 5,50 Euro ins Plus.
Bei dem größeren Marktsegment, der blühenden Zimmerpflanzen festigten die Orchideen ihren im Jahr 2017 begonnen Anstieg an den Gesamtmarktausgaben und führten die Top 10 mit 35 Prozent weiterhin an. Die Weihnachtssterne auf Platz 2 verhielten sich unauffällig im leichten Plus.
Topf-Rosen auf Platz 3 verzeichneten ein Plus von weniger als einem halben Prozentpunkt.

 

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