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ZVG-Energietag 2020

Holz ist genug für alle da

Grafik: Bundesverband Bioenergie

 

(ZVG) Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung ist ambitioniert und hat das Ziel, Deutschland bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Das fordert auch den Gartenbau erheblich heraus. So gibt es für die Einsparung von CO2-Emissionen für die Landwirtschaft und den Gartenbau klare Zielvorgaben. Auf dem ersten digitalen Energietag des Zentralverbandes Gartenbau am 15. September 2020 wurden unterschiedliche Aspekte der Umstellung der Energieträger und weitere Effizienzmaßnahmen thematisiert.  

 

Mit der Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) wird eine CO2-Bepreisung von fossilen Energieträgern eingeführt werden. Das soll das Erreichen der CO2-Minderungsziele voranbringen, wird aber für den Gartenbau erhebliche Konsequenzen haben, wie ZVG-Umweltreferent Dr. Hans Joachim Brinkjans ausführte. Auf der Basis von Modellbetrieben stellte er detailliert die Belastung für die Branche vor. Die Entlastungen, die die Politik beispielsweise über eine Absenkung der EEG-Umlage vorsieht, sind dagegen für den Gartenbau nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der ZVG fordert daher eine völlige Erstattung der EEG-Umlage, eine Verstetigung des Bundesprogramms Energieeffizienz mit einer ausreichenden Mittelausstattung sowie einen wirksamen Carbon-Leakage-Schutz (Verlagerung von Kohlenstoffdioxidemissionen in andere Länder) und weitere steuerliche Entlastungen.

Energieträger Holz?
Die Umstellung auf regenerative Energieträger nimmt im Gartenbau deutlich an Dynamik zu. Das zeigte auch das große Interesse an der Vortragsveranstaltung mit mehr als 80 Teilnehmern. Besonderes Augenmerk lag auf dem Energieträger Holz und möglichen Fördermaßnahmen. Zuvor muss jedoch die Frage stehen, ob der neue Energieträger eine ökologische und ökonomische Alternative darstellt und in welchem Umfang er als Brennstoff zur Verfügung steht. Erst im zweiten Schritt stellt sich die Frage, welche Fördermaßnahmen es gibt.
Matthias Held vom Fachverband Holzenergie und Georg Krämer von der Energieagentur NRW konnten den Seminarteilnehmern zumindest eine Sorge nehmen: Es ist absehbar, dass auch mittelfristig genug Holz als Brennstoff für den Gartenbau zur Verfügung steht. Held informierte dabei über die verschiedenen Holzsortimente und die jeweils verfügbaren Mengen, hat Verwendungsszenarien der Holznutzung dargestellt sowie auf die sehr stabile Preisentwicklung hingewiesen. Krämer belegte die Fakten mit Modellrechnungen. Darüber hinaus erläuterte er Details zur Brennstoffqualität, der Betriebssicherheit und der Wirtschaftlichkeit.
Den Weg durch den Förderdschungel konnte Peter Berwanger, Technikberater aus dem Breisgau, den Teilnehmern näher bringen. Den Fokus setzte er dabei auf die Fördermöglichkeiten der Programme von BAFA und KfW. Sie bieten dem Gartenbau neben dem Bundesprogramm Energieeffizienz die attraktivsten Ansätze bei einer Umstellung auf erneuerbare Energien. 

Neues Förderprogramm
In Kürze wird das neue Bundesprogramm „Richtlinie zur Förderung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau“ veröffentlicht. Dies begrüßt die Branche sehr. Boten die alten Programme doch eine gute Möglichkeit, in Energieeffizienz zu investieren. Arne Wylkop vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erläuterte den neuen Förderschwerpunkt im zukünftigen Programm. Basierend auf der Zielsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 steht die Emissionsminderung ganz oben. Einsparziele müssen verbindlich umgesetzt werden. Für das Bundesprogramm bedeutet das, dass CO2 statt Energie eingespart werden muss und die Förderquote daran ausgerichtet wird. Neu ist außerdem die Förderung der regenerativen Eigen-Energieerzeugung. Es ist davon auszugehen, dass vor allem die Investition in Neubauten nur noch bedingt in einen Fördergenuss kommen wird.
Für das nächste Jahr plant der ZVG-Technikausschuss eine Präsenzveranstaltung im Frühling in Köln-Auweiler.
 

 

 

 

 

 

 

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